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Unsere Familie: Geschichte auf einem Bauernhof

Die frühe Besiedlung der Gegend um Mohrenstetten verrät ein in unmittelbarer Nähe gefundenes, geschliffenes Steinbeil. Spuren der Hallstattzeit (800 - 480 v. Chr.) finden sich nach wie vor in Form der vermutlich von Kelten errichteten Doppelringburg. Im 1. Jhd. n. Chr. folgten Römer. Sie bauten vorhandene Straßen der Germanen aus und legten neue an. Im Frühmittelalter nahm so mancher Ritter die Holzburg samt Länderei in Besitz, ehe im 14. Jahrhundert die Herrschaft über Mohrenstetten vom Kloster Ellwangen auf den Deutschen Ritterorden in der Kapfenburg überging. Unser erster direkter Vorfahre tritt 1439 unter dem Namen “Antoni” auf.

All das ist Geschichte. Unsere Kinder bilden heute die 14. Generation. Der Alltag in Mohrenstetten hat sich verändert. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das einzige Licht auf dem gesamten Bauernhof abends um 8 Uhr gelöscht. Das verrät unser Onkel Franz Waizmann (* 1911 + 1964) in seinem Buch “Ein halbes Jahrhundert auf einem Bauernhof”. Offenbar hatte aber bereits zu dieser frühen Zeit die Technisierung mittels Strom Einzug gehalten.

Unser Großvater scheute dabei nicht vor Experimenten zurück. Er baute 1922 ein Windrad mit immerhin 5,5 Meter Durchmesser auf, das über eine Dynamomaschine eine Batterie speiste. Mit dieser Energie wurde eine Futterschneidmaschine oder Schrotmühle betrieben. Offenbar war dieser Fortschritt nur mit bescheidenem Erfolg verbunden. Wie unser Onkel weiter berichtet, fiel die Anlage bereits 4 Jahre später einem Sturm zum Opfer und wurde später nicht mehr aufgebaut. Vielmehr griff man auf einen Benzinmotor aus dem Jahre 1908 zurück. Der leistete noch bis 1935 gute Dienste und wurde erst durch die elektrische Überlandleitung (Bau 1935) abgelöst.

“Das war die gute alte Zeit”, schreibt Franz Waizmann und fragt: “War sie wirklich so gut?” Nach den Zeiten der Schafzucht und vielen Jahren mit Milchkühen sind wir seit 1970 zur Zucht von Fleischrindern übergegangen. Heute erzeugen wir Lebensmittel im Einklang mit der Natur und betreiben als Mitglied im Bioland-Verband einen Bio-Bauernhof.
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